Everybody read this info at a glance now,
Come on baby, do the Corporation
I don´t think that you´ll like it if you give it a chance now,
Come on baby, do the Corporation
The features of this game surpass my expectations
But failing due incapacity and technical limitations,
So come on, come on do the Corporation with me
You gonna feel the pain now,
Come on, baby
Throw up,
Come back,
Well, now, I think this game´s a plaque
Oh,oh…
Too much locomotion
Nach dem melodischen Einstieg (sorry, Kylie), gleich mal ein Dämpfer: Dieses Spiel ist scheisse.
Nicht unbedingt, weil es ein halbherzig hingerotztes Etwas ist (denn das stimmt nur teilweise), sondern weil es viel will, aber Nichts wirklich gut kann. Aber starten wir einfach mal von Vorn:
Die Universal Cybernetics Corporation spielt ein wenig mit Genen herum und erschafft ein neues Produkt, welches dooferweise ausgebrochen ist. Das wäre ja halb so dramatisch gewesen, allerdings wurde die Regierung aufgrund zahlreicher Leichenfunde rund um die Versuchseinrichtung ein wenig stutzig. Also schicken sie uns rein, um einen Embryo zu klauen. Und fliehen müssen wir nebenbei ebenfalls.
The good, the bad and the ugly
Wir haben es hier nicht mit einem reinen Ego-Shooter zu tun, allerdings auch nicht mit einem waschechtem Rollenspiel. Dieser Genrezwitter möchte recht komplex sein: Neben dem Energiemanagement des Anzugs und des eigenem Körpers, werden Gegenstände an den entsprechenden Körperteilen angelegt und diese dadurch „blockiert“. Will heißen, dass zum Beispiel bei aktivierter Gasmaske nicht auch der Visor benutzt werden kann. Auch können einzelne Körperteile Schaden nehmen, was zum Vorzeitigen Ableben führen kann – denn mit zertrümmerten Kopf kommt man nicht weit. Ausrüstung wie Lockpick, Automap, cybernetische Gliedmaßen und so weiter können ebenfalls wie der verwendete Character gewählt werden. 2 Frauen, 2 Männer und 2 Cyborgs sorgen für Gendergleichheit und Abwechslung bei den Charactereigenschaften. Klingt bis jetzt gar nicht so übel, habe ich recht? OK, dann komme ich zur jämmerliches Umsetzung….
Fifty Shades of Grey
Gleich, nachdem man in den Gebäudekomplex des U.C.C. geworfen wurde ist eines klar: Farbe gibts bei Corporation nur in homöopathischen Dosen. Die Wände zeigen sich in verspielten Grautönen, während Türen als formschöne, schwarze Rechtecke dargestellt werden. Texturen? Nee, wer braucht denn die schon? Sollte man vor Beginn bei der Automap gespart und keinen Computer gekauft haben, viel Spaß – denn bei Corporation sehen alle Räume gleich aus. Mir ist schon klar, dass das eigentliche Release schon 1990 war, aber hey – da waren 2 Jahre Zeit um für die MegaDrive Version ein paar Texturen hineinzutapezieren. Faulsäcke…
Under the Dome
Dass zusätzlich die ohnehin katastrophale Framerate oft auf wenige Frames pro Sekunde einbricht killt jeden Flow. Wobei, keine Sorge – der kommt aufgrund der Steuerung, gegen die ein Schulbus wendig wie eine Balletttänzerin ist, gar nicht zu Stande. Schon allein das Aufheben von Gegenständen verursacht heulkrämpfe. Herumliegende Items werden als hässliche, graue Kuppeln am Boden dargestellt. Erst beim Darüberlaufen sieht unser extrem kurzsichtiger Held, was da eigentlich am Boden liegt. Dann mittels „Start“ ins Aktionsmenü, aufheben auswählen, und dann nochmal Start um das Menü zu verlassen. Scheisse, ist das intuitiv. Nachdem bei diesem Procedere das Spiel nicht pausiert wird sollte man zwei Mal kontrollieren,ob nicht irgend ein Gegner herumläuft. Ebenfalls nervig ist die ständig fallende Energieanzeige. Das offenbar unter Wasserharnruhr leidende Team muss alle 5 Minuten etwas trinken, sonst ist das Spiel zu ende.
Groundhog Day
Genauso abwechslungsreich wie die exquisite grafische Darstellung präsentiert sich die musikalische Komponente. Es gibt – neben dem Alarm – ein einziges, sich ständig wiederholendes, Musikstück. Somit ist garantiert, dass ja kein Brocken Spaß in das mit Exkrementen gefüllte Fass mit dem Aufdruck „Corporation“ fällt. Kennt ihr den Spruch „Wer Viel kann, kann Nichts richtig“? Keine Sorge, der trifft hier nicht so ganz zu. Corporation will viel, das stimmt schon. Dummerweise wäre hier „Nichts richtig“ maßlos übertrieben. Was hier produziert wurde ist genauso motivierend wie ein Marathon mit Durchfall: Man will es schnell hinter sich bringen, Spaß macht es aber keinen.
Ich habe mit Corporation damals wegen des coolen Covers und der Bilder auf der Rückseite gekauft. So wie es damals eben üblich war. Ich bereute den Kauf recht schnell.
Heute:
Ich wollte es nicht wahr haben. Corporation steht schon seit Monaten auf meiner Liste. Insgesamt drei Versuche startete ich, aber das Spiel wird einfach nicht besser. Ein beschissenes Spiel bleibt eben ein beschissenes Spiel.
„Corporation“ habe ich mir glücklicherweise nie gekauft, sondern nur vor einiger Zeit im Emulator mal angespielt. Und so sehr ich mich auch bemüht habe, diesem dreidimensionalen optischen Einheitsbrei im Mini-Fenster mit der völlig verkorksten Steuerung irgendwas positives abzugewinnen – es wollte mir einfach nicht gelingen. Das dürfte definitiv der mit Abstand mieseste und spaßbefreiteste der wenigen FPS für’s Mega Drive sein. Hätte vielleicht ein brauchbares Spiel werden können, wenn man statt echtem 3D auf weiterklickbare Screens wie in alten Dungeon Crawlern gesetzt hätte, so wurde es nur unspielbar ruckelig.
Wenn du denkst, dass die Controller-Steuerung des MD schon mies war musst du dir mal ein Video der Atari ST Version ansehen. Hier wird dann zwar geklickt, aber nicht wie man vielleicht vermuten mag, denn es ist das gleiche Spiel, mit einer Art anklickbarem, virtuellen Steuerkreuz…..