Meine Familie und ich waren auf einem 3-tägigen Kurztrip in Budapest. Neben den üblichen Sightseeing-Stops, über die ich aufgrund drohender Themenverfehlung nicht berichten werde machten wir auch Retro Gaming Stops beim „Game Over Budapest Konzol Muzeum“ und dem „Flipper-Muzeum Budapest“.


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Game Over Budapest – Videogame Muzeum


Der Name lässt schon vermuten, dass es hier wohl um pinball1alte Spielkonsolen geht – wobei die Bezeichnung Museum vielleicht eher ein Bauchpinsel-Overkill ist. Versteckt unter einem Cafe in einer Seitenstraße der Andrássy út findet sich ein Konsolenkeller, der Spielerherzen höher schlagen lässt. Für HUF 2.500,– (das sind in etwa EUR 8,50) erhält man ein Tagesticket in Form eines Papierarmbandes mit orthographischem Fehler. Dafür können viele der Konsolen uneingeschränkt bespielt, jedoch der eingelegte Cartridge leider nicht gewechselt werden.


Chaotische Vielfalt

Der Spielkeller ist mit netten, schön gemachten retrogaming8Wandgemälden versehen. In gemütlicher Atmosphäre kann vom Atari 2600 bis zu obskuren Sammelobjekten wie den Virtual Boy jedes System gespielt werden. Leider sind auch einige Konsolenklone vorhanden, was die Sammlung unnötig unübersichtlich und überladen macht. Die Präsentation der Spielekonsolen ist etwas lieblos gehalten und weckt nicht den Eindruck, dass mit dieser Ausstellung Informationen transportiert werden wollen, denn diese sucht man vergebens. Ein Schild mit allgemeinen Informationen wie Name, Hersteller, Erscheinungsjahr, usw. wäre schön gewesen.


Axel und Blaze retten die Welt

Anfangs war ich aufgrund der Anzahl an Systemen retrogaming1 copydurch die damit verbundene Reizüberflutung etwas überfordert, was sich aber nach einer gemütlichen Partie Streets of Rage 2 schnell legte. Nachdem meine Frau und ich die Welt vor Mr. X gerettet haben, wollte ich auch meinen Kindern die alten Konsolen etwas näher bringen. Dies war jedoch gar nicht notwendig, da sie dass schon ganz alleine erledigt haben. Meine Tochter vertrieb sich die Zeit mit Sonic am Master System, mein Sohn startete mit Mortal Kombat (SNES), und endete bei Duck Hunt. Für die Ergänzung der fehlenden Hintergrundinfos sorgte ich – damit die Kids auch was lernen.


Alles hat ein Ende

Bevor wir uns auf den Weg nach Hause machten, legten wir einenretrogaming17 kurzen Stopp beim „Souvenirshop“ ein: Zum Verkauf stehen neben alten Konsolen und Spielen zu mittelhohen Preisen ebenfalls T-Shirts, welche jedoch mit knapp über EUR 20,– eindeutig zu teuer sind. Da ich diesen Wucher nicht unterstütze, ging ich ohne Souvenir zurück ins Hotelzimmer. Ebenfalls finde ich den Eintrittpreis, auch wenn es sich um ein Tagesticket handelt, aufgrund der lieblosen Präsentation etwas überzogen. Wie schon erwähnt ist Game Over Budapest kein Museum, sondern eher eine große Privatsammlung, welche leider wenig Außergewöhnliches bietet. Dennoch kann sich ein Besuch für „Leute vom Fach“ lohnen, um die ein oder andere Konsole einmal live zu begutachten. Besitzer einer ohnehin großen Sammlung werden allerdings wenig Neues entdecken, können aber beim Spielen etwas entspannen und eventuell neue Kontakte knüpfen – und das ist doch auch etwas Schönes. 



Flippermuzeum Budapest


Verstecktes Flipperparadies

Als Nächstes war das Flipper Museum dran. Es liegt retrogaming24zwar nicht so schön zentral wie das „Game Over“, ist aber dennoch gut mit der Metro zu erreichen. Ein paar Gehminuten vom Einkaufscenter „West End“ stießen wir nach kurzem Suchen auf das Museum. Es ist sogar noch unscheinbarer als der Konsolenkeller, da nur ein kleines Neonschild auf den „Inhalt“ hinweist. Ähnlich einer Tardis ist auch das Flipper Museum von Innen viel größer, als es von außen wirken mag. Auch für das Flipper Museum muss um knapp 10 Euro eine Tageskarte gekauft werden, welche gleichzeitig ein 500 Forint Gutschein für die nächste Tageskarte ist, um Stammkunden zu belohnen.


Was nicht passt wird passend gemacht

Ich stieg in den Keller hinab und staunte nicht schlecht retrogaming25als ich die vielen Flipper sah. Noch mehr staunte ich allerdings als ich bemerkte, dass dies gerade mal die Hälfte der Geräte der unglaublichen Sammlung waren. Insgesamt warten knapp 150 Automaten darauf bespielt zu werden! Wenn das nicht schon Grund genug wäre dem Flipper Museum einen Besuch abzustatten, ist das Spielen noch dazu kostenlos. Sämtliche Geräte wurden entweder auf Free Play gestellt oder (wenn diese Einstellung schlichtweg nicht vorhanden war) umgebaut, und die notwendigen Knöpfe hinzugefügt.


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Mehr als nur Flippern

Nicht nur die „gängigen“ Flipperautomaten wieIndiana Jones, Pinbot oder Scared Stiff finden sich unter den interaktiven Ausstellungsstücken, sondern auch Geräte aus den früheren Jahrzehnten bis zurück in die 20er. Von jedem Automat ist nur ein Exemplar vorhanden, somit ist bei den schon erwähnten 150 Stück Abwechslung garantiert. Ach ja, auch einige Arcade-Automaten wie Space Invaders, Pac Man, Mortal Kombat, Street Fighter und mechanische Uralt-Arcades können probegespielt werden. Fast alle Geräte sind in einem sehr guten Zustand, was die vereinzelt defekten Automaten vergessen lässt. Dass in diesem Himmel für Flipperenthusiasten viel Liebe steckt, zeigt nicht nur die Kondition der Exponate. Auch die Dekoration, welche aus Backboxen, Backglasses und Flipperspielfeldern besteht, kann sich sehen lassen und trägt zusätzlich zum Spielhallenflair bei.
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Retro Gaming im Keller

Wenn ihr diesem Museum einen Besuch abstattet, werdet ihr viel Zeit unter der Erde verbringen. Nicht aber etwa, weil das Museum in einer zwielichtigen Gegend liegt (keine Sorge,  tut es nicht), sondern weil die Zeit wie im Fluge vergeht. Glaubt nicht, dass ihr die Zeit nur mit dem Spielen der Flipper und Arcadeautomaten verbringen und euren Flipperskill verbessern werdet. Die meisten Flipper sind mit Schildern ausgestattet,  welche Daten wie Firma, Erscheinungsjahr, Designer des Flippers und des Backglass, sowie verkaufte Stück verraten. Somit macht dieser Besuch nicht nur Spaß, sondern ist auch noch pädagogisch wertvoll. Ein T-Shirt mit Aufdruck des Flipper Museums kostet übrigens nur knapp 10 Euro, was ein fairer Preis ist – Souvenirmagnet inbegriffen. Solltet ihr Fragen haben, steht euch der Besitzer stets zur Verfügung und gibt gerne und freundlich Auskunft.

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Fazit
Sowohl das Game Over, als auch das Flipper Museum waren sicherlich einen Besuch wert. Mir persönlich gefällt allerdings aufgrund der liebevolleren Aufmachung das Pinball Museum besser. Wer schon im CSM in Berlin war, über welches Videospielgeschichten.de kürzlich berichtete, verpasst Nichts, wenn er gleich das Pinball Museum besucht.

 

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Andre
Andre
7 Jahre her

Vielen Dank für Deinen schönen Bericht. Das Event wäre auch etwas für mich gewesen. Obwohl man viele Systeme und Spiele schon kennt, entdeckt man bei solchen Veranstaltungen immer wieder etwas Neues finde ich. Die von Dir erwähnten Konsolen-Klone hätten mich allerdings auch interessiert 😉 Das die Geräte nicht beschriftet waren, finde ich auch sehr schade. Das liegt vermutlich an der Ad-Hoc Organisation solcher Events. Hier kommen ja oftmals viele Menschen „ehrenamtlich“ zusammen und da mangelt es manchmal an klarer Umsetzung. Bist Du denn durch die Ausstellung für Dein Hobby angeregt worden? Möchtest Du Dir eine weitere Konsole kaufen oder ein… mehr »

YesterPlay80
7 Jahre her

Und plötzlich ist Budapest ein interessantes Reiseziel geworden! 😉

Ich finde die Preise übrigens gar nicht so hoch, so ein „Museum“ ist sicher nicht günstig im Unterhalt, die alten Röhrenfernseher brauchen ja allein schon Unmengen an Strom. 🙂 Ich freue mich über jeden, der auf diese Weise alte Spiele einem breiten Publikum zugänglich macht!

Mit Virtual Pin Cab meinst Du eines in dem Virtual PinMAME läuft, nehme ich an? Wäre da auch mal ein kleiner Bericht zu denkbar? 😉

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